Librela – Fluch oder Segen? – eine kritische Betrachtung
Viele Hunde werden mit Librela gegen Arthroseschmerzen behandelt.
Vielen Hunden geht es seitdem nicht gut.
Blutwerte sind oft nicht mehr im Normbereich (vor allem Lipase-, Nieren- und Leber-Werte).
Oft werden die Veränderungen dem Alter des Hundes zugeschoben und nicht als mögliche Nebenwirkungen von Librela in Betracht gezogen.
Aus diesem Grund schreibe ich Euch die wichtigsten Informationen, die Wirkungsweise
und das Risiko von Nebenwirkungen auf, damit ihr eine wirklich fundierte Entscheidung treffen können.
Selbstverständlich gibt es auch Hunde, die keine oder lediglich minimale Nebenwirkungen haben.
Ich möchte zu Bedenken geben, daß Hunde, die sich plötzlich schmerzfrei fühlen, dazu neigen zu übertreiben, was zu weiteren Gelenkschäden führen kann.
Was ist Librela?
Bei Librela handelt es sich um ein monoklonales Antikörper-Medikament,
das monatlich injiziert wird, um Arthroseschmerzen zu lindern.
Was sind monoklonale Antikörper?
Monoklonale Antikörper sind künstlich hergestellte Antikörper.
Natürlicherweise werden Antikörper von den B-Lymphozyten gebildet und sind Teil einer natürlichen Immunantwort auf Fremdmoleküle, eindringende Krankheitszellen, wie Viren oder auf Krebszellen.
Natürliche Antikörper sollen als Teil der Selbstverteidigung des Körpers an diese fremden oder krebsartigen Moleküle binden.
Ist das Immunsystem jedoch fehlreguliert, kann der Körper Antikörper bilden, die sich an körpereigene Proteine binden.
Dies führt dazu, dass der Körper sich selbst angreift und Autoimmunerkrankungen entstehen.
Binden sich Antikörper an gesunde Proteine im Körper, verursacht das oft Schäden und bringt die Homöostase des Organismus durcheinander.
Der Wirkungsmechanismus von monoklonalen Antikörper wie Librela für Hunde besteht darin, bestimmte Proteine oder Rezeptoren zu blockieren oder herunter zu regulieren, die an Kaskaden entzündlicher, regulatorischer und homöostatischer Mechanismen beteiligt sind.
Diese Rezeptoren kommen fast immer in einem breiten Spektrum von Geweben im Körper vor. Warum das wichtig ist, erkläre ich etwas später.
Zu den monoklonalen Antikörpern gehört auch Cytopoint, das zur Behandlung von Atopien/Allergien eingesetzt wird.
Ich habe einen Beitrag geschrieben, warum Cytopoint kritisch betrachtet werden sollte:
https://www.tier-bioresonanz-hamburg.de/hund/cytopoint-hunde-eine-kritische-betrachtung
Funktionsweise Librela
Librela ist ein monoklonales Antikörper-Medikament, das arthritische Schmerzen lindern soll,
indem es die Wirkung des Nervenwachstumsfaktors blockiert.
Librela wirkt, indem es sich an ein Protein im Körper Ihres Hundes bindet und es blockiert,
dem sogenannten Nervenwachstumsfaktor (NGF).
Sobald dieser künstliche Antikörper an NGF gebunden ist, verhindert er, dass dieser sich an
seine Rezeptoren auf Nervenzellen bindet, und unterbricht die Übertragung von Schmerzsignalen.
Jedoch hat NGF viele andere Funktionen in vielen anderen Geweben im Körper.
Es ist nicht nur an der Schmerzsignalisierung beteiligt, sondern auch sehr wichtig für das Wachstum, den Erhalt und das Überleben von Nervenzellen im zentralen und peripheren Nervensystem.
Es reguliert das Wachstum und die Differenzierung von B-Lymphozyten, sowie die Reifung von T-Zellen .
Es spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Immunsystems Ihres Hundes.
Es ist an der Erhaltung und dem Überleben der Betazellen der Bauchspeicheldrüse beteiligt.
Und wahrscheinlich ist NGF an vielen weiteren Prozessen beteiligt, die momentan nur noch
nicht bekannt sind.
Librela kann arthritische Schmerzen bei Hunden lindern – aber zu welchem Preis?
Ja, Librela lindert arthritische Schmerzen mit einer Wahrscheinlichkeit von 60–70 %.
Dies geschieht jedoch durch die Blockierung eines Proteins, das zahlreiche andere regulatorische Wirkungen in mehreren Körpersystemen hat, einschließlich des Immunsystems Ihres Hundes.
Es bindet NGF überall.
Nicht nur an der schmerzenden Stelle, wo es zu viel davon gibt, sondern an allen Stellen,
an denen es für optimale Gesundheit und Vitalität benötigt wird.
Wir dürfen nicht vergessen, dass bei vielen älteren Tieren bereits mehrere Organsysteme beeinträchtigt oder erkrankt sind.
Dieses Medikament könnte also der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt.
Nebenwirkungen Librela
Die häufigsten aufgeführten Nebenwirkungen:
– Harnwegsinfekt
– Bakterielle Hautinfektion
– Dermatitis
– Erythem
– Hautzyste(n)
– Schmerzen bei der Injektion
– Polyurie
– Polydipsie
– Histiozytom
– Juckreiz
– Schwellungen
– Anaphylaxie
Die Nebenwirkungen, die nicht aufgeführt sind:
Es gibt zahlreiche Einzel-Berichte über unerwünschte Symptome nach Librela-Injektionen:
– Veränderung der Blutwerte
– verstärktes Hecheln
– Lethargie
– Sabbern
– Zittern
– Verhaltensänderung, ängstliches Verhalten, Verstecken
– Harninkontinenz
– Verweigerung von Nahrung oder Wasser
– Durchfall
– Erbrechen
– Ataxie
– Taumeln
– Umfallen
– Schwäche im Hinterteil
– Unfähigkeit aufzustehen
– Nieren- oder Leberschaden
– Bauchspeicheldrüsen-Probleme
– Anfälle
Mögliche andere Arthrose-Therapien
– essentiellen Fettsäuren (Omega),
– Grünlippmuschelextrakt
– Kurkuma
– CBD/ Hanf
– Hagebutte
– Homöopathie
– TCM
– Supplements
– Physio-Therapien
– Akupunktur
– Akupressur
– Laser
– Magnetfeld
– Bioresonanz-Therapie
– Schmerzmittel/ Opiate
Gute Besserung.
Mit vielem Dank an Dr. Edward Bassingthwaighte für seinen wunderbaren Artikel Librela (Beransa) – Wonder Drug Or Disaster In The Making?