Hans, Kater – Feline infektiöse Peritonitis (FIP) ???
Hans ist ein 7 Jahre alter Kater und kam zu mir, weil er laut Tierarzt Verdacht auf trockene FIP hat.
Deswegen möchte ich diesen Bericht nutzen, um generell etwas über FIP, Tests, Cortison-Behandlung und Infusionen zu schreiben.
Teure FIP-Test über das Labor sind kaum sinnvoll.
Wenn bereits eine Virämie eingetreten ist, sind die Viren nur über eine Rückenmarkspunktion
bzw. Organbiopsie nachweisbar, im Blut nicht mehr, nur bei erneuter Aktivierung.
Das Vorhandensein von Corona-Viren kann im Labortest negativ ausfallen; ein geringer Albumin-Globulin-Quotient läßt wiederholt evtl. auf FIP schließen, Röntgenbilder könnten tumoröse Veränderung der Nieren und und Leber zeigen, damit wird aber keine gesicherte FIP-Diagnose erstellt.
Erbrechen ist kein Primärsymptom für trockene FIP.
Ist die Krankheit schon fortgeschritten, evtl. mit Tumorbildung der Organe bzw. Nekrose dieser,
kann es zu nachfolgenden Folgeerscheinung kommen:
– Pankreasbeteiligung: Mangelnde Aufspaltung durch Enzyme
– Leberbeteiligung: Verminderte Ammoniaksynthese
– Nierenbeteiligung: Zu hoher Harnstoff
alles führt letztendlich zu Erbrechen aufgrund der mangelnden Entgiftung.
Symptome nur mit Nierenbeteiligung: Polydipsie, Poliurie, Abmagerung (trotz Hunger) und Erbrechen, Fellverlust; alle Blutwerte einschl. Nierenwerte ansonsten unauffällig; Glucose und Fructosamine zu gering
Symptome mit Nieren- u. Leberbeteiligung: Abmagerung; sehr starker Heißhunger, Dehydration, tagelanges Erbrechen bis zum Erbrechen von Galle, gefolgt oder abwechselnd mit Durchfall/Verstopfung; kein Fellverlust; Ablagerungen im Bereich der Iris Übergang zur Pupille im linken Auge, evtl. Sehverlust Auge; alle Blutwerte können sonst auch unauffällig sein, nur Hypokaliämie, Glucose und Fructosamine zu gering.
FIP kann in seinen Folgen so vielgestaltig ist, dass man es nie zu 100% ausschließen oder bestätigen kann.
Egal, ob FIP oder nicht, wichtig ist, die jeweilige Organfunktion zu unterstützen und die Lebensqualität zu stabilisieren.
Bei Verdacht auf FIP möglichst bitte keine neuen Katzen ins Haus holen bzw. das Immunsystem der schon vorhandenen zu unterstützen.
Sollte die Katze mit Cortison behandelt werden müssen, so gibt es ein paar Dinge, die die Verarbeitung dem Körper leichter machen:
Die körpereigene Cortisolproduktion bei Katzen ist zwischen 20 und 22 Uhr am stärksten,
Katzen sind dämmerungsaktiv.
Um den Organismus nicht ganz so stark zu belasten, ist es ratsam Cortison in dieser Zeit zu geben.
Katzen vertragen subkutane Infusionen sehr gut, wenn sie schon dehydriert sind. Sie leben dann richtig auf. NaCl brennt bei Ihnen sehr, wenn keine Hyperkalzämie vorliegt, ist handwarme Ringerlösung oder gegebenenfalls Ringerlactatlösung besser geeignet.
Hans haben wir mit vielen naturheilkundlichen Mitteln unterstützt und er erfreut sich seit mittlerweile
3 Jahren bester Gesundheit.